Das Auto-des-Jahres-Rennen 2026: Ein Kompetenzfeld, kein Innovationsfeld

17

Die Automobilindustrie steht am Scheideweg. Da Hersteller gleichzeitig in Elektrofahrzeuge (EVs) und traditionelle Verbrennungsmotoren investieren, entsteht ein Markt voller Raffinesse, dem es aber an bahnbrechender Originalität mangelt. Der diesjährige Wettbewerb „Car of the Year“ (COTY), der von einer Jury aus 59 Juroren aus 23 Ländern beurteilt wird, spiegelt diesen Trend wider.

Bei der jährlichen Tannistest-Veranstaltung in Dänemark wurden 29 Autos von 23 Marken vorgestellt, die von einer anfänglichen Longlist von 35 reduziert wurden. Die Juroren werden den COTY-Gewinner 2026 im Januar bekannt geben. Was auffällt, ist, dass die Fahrzeuge zwar immer ausgefeilter und technologisch fortschrittlicher werden, aber nur wenige echte Innovationen darstellen.

Die Konkurrenten: Eine bunte Mischung bekannter Gesichter

Zu den Kandidaten in der engeren Wahl zählen der Citroën C5 Aircross, der Dacia Bigster, der Fiat Grande Panda, der Kia EV4, der Mercedes-Benz CLA, der Renault 4 und der Skoda Elroq. Mehrere Autos beeindruckten mit ihrer Ausführung, auch wenn sie keine neuen Wege beschritten.

Als besonders starker Konkurrent sticht der Skoda Elroq hervor. Obwohl er einer von Dutzenden elektrischen Crossovers ist, die in diesem Jahrzehnt auf den Markt kamen, ist er das bisher beste Beispiel dieser Art. Der Fiat Grande Panda verdient auch Anerkennung für sein unterhaltsames, charmantes Design und sein Fahrerlebnis und sticht aus der Masse herkömmlicher Kleinwagen hervor.

Wo Innovation zu kurz kam

Mehrere vielversprechende Fahrzeuge schafften es nicht in die Endausscheidung. Der Alpine A390 sah beeindruckend aus, war aber von der Fahrleistung her nicht überzeugend, während der DS No8 und der Hyundai Ioniq 9 einen Hauch von Originalität zeigten, aber letztendlich hinter den Erwartungen zurückblieben. Der Nissan Leaf konnte sich trotz seiner Effizienz in einem überfüllten Segment nicht hervorheben.

Der Mercedes-Benz CLA erweist sich als besonders starker Kandidat und markiert einen entscheidenden Wandel im Design und der Leistung von Elektrofahrzeugen aus Europa. Es konkurriert in puncto Effizienz, Reichweite und Aufladung mit dem Tesla Model 3 und ist damit ein überzeugendes Angebot.

Der Branchentrend: Evolution statt Revolution

Das Gesamtbild ist eher eine schrittweise Verbesserung als eine radikale Veränderung. Marken wie Citroën und Dacia verfeinern bestehende Formeln, während Renault weiterhin konstant gute Angebote liefert. Der Kia EV4 und der Skoda Elroq sind solide Konkurrenten, stellen aber keinen nennenswerten Sprung nach vorne dar.

Dieser Trend wird durch die Notwendigkeit der Branche vorangetrieben, die Investitionen in Elektrofahrzeuge und Verbrennungsmotoren auszubalancieren und wenig Raum für mutige Experimente zu lassen. Das Ergebnis ist ein Markt, in dem Kompetenz vorherrscht, echte Originalität jedoch selten ist.

Das Auto des Jahres 2026 wird wahrscheinlich ein Fahrzeug sein, das Raffinesse und Leistung statt radikaler Innovation verkörpert. Der Mercedes-Benz CLA ist Spitzenreiter, aber die Konkurrenz bleibt hart. Die endgültige Entscheidung wird davon abhängen, welches Fahrzeug die beste Balance zwischen Praktikabilität, Leistung und allgemeiner Attraktivität für die internationale Jury bietet.